150 Jahre in Bildern

Für Jubiläumspublikation sind die Autorinnen und Autoren tief in die Archive getaucht, haben von Gesprächspartnern Fotografien aus Privatsammlungen erhalten und die Stadtfotografin heute in den Kurpark geschickt. So ist ein grosser Bilderschatz zusammengekommen, der nur zu einem kleinen Teil Eingang ins Buch finden konnte. Hier zeigen wir dir mehr – und die Galerie wächst stetig!

Baden Plakat historisch um 1900

Das Kurhaus als Werbesujet

Der Kursaal war ein wichtiges Sujet für die Bewerbung des Kurortes. Die Tourismus-Verantwortlichen signalisierten damit, dass sie neben den Thermalquellen auch eine entsprechende Gäste-Infrastruktur besassen. Im Laufe der Zeit veränderte sich der Stil wie auch die Werbebotschaft.

Um 1900: Die frühen Werbeplakate atmen den Geist der Belle Epoque: Menschen in edlen Kleidern flanieren durch den Kurpark und tanzen zu Musik, die Kulisse bilden Naturdarstellungen, oft umrahmt von floralen Jugendstil-Elementen.

Moderne: Nach dem 1. Weltkrieg versuchte sich der Kurort neu zu positionieren. In der Kurort-Werbung ist der Kursaal weniger präsent: Man experimentierte mit Schriftzügen und modernen grafischen Elementen.

Baden bei Zürich und Casino: In den 1970er-Jahren lancierte der «Kur- und Verkehrsverein» mit dem Slogan «Baden bei Zürich» eine neue Kampagne. In den 2000er-Jahren provoziert das Casino mit der Darstellung von Geschlechtsstereotypen.

 

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Der Kursaal von Innen

Kursaal 1975: Robert Moser realisierte den ersten Kursaal. 35 Jahre später – der Kurtourismus steht in voller Blüte – schreibt die Casino-Gesellschaft, «dass letzten Sonntag Vormittag im Lesesaal des Casino ein Stück des Plafonds heruntergefallen ist und beinahe einen in der Nähe sitzenden Herrn getroffen hätte. Es ist zu befürchten ist, dass noch mehr von der Stuckatur nachfolgen könnte […]» (StAB E.35.1.1.)

Purifizierter Saal 1935: Der erste Weltkrieg stoppt vorliegende Ausbaupläne. Erst 1932 kommt es zum Umbau durch Lebrecht Völki. Dem Saal verleiht Völki ein nüchternes Antlitz. Die NZZ vermerkt, dieser sei «aus dem Zustand üppiger Ornamentik in den Zustand völliger Leere» überführt worden.

Hoffmann-Saal 1952: Keine 20 Jahre später wird Hans Hofmann, Architekt der Landi 39 in Zürich in  Zusammenarbeit mit dem Badener Architekturbüro Bölsterli und Weidman den Saal aus seiner Nüchternheit befreien und ihm seine «gediegene Festlichkeit» zurückgeben.

Umbau zum Spielcasion 2000: Der deutsche Casinoausstatters Günter Merkle versieht den vielgelobten Hofmann-Saal mit dem Kitsch des internationalen Casino-Stils: Viel Teppich, viel farbiges Licht, viel Dekor in einem hermetischen Raum ohne Sichtbezug zum Park.

 

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Fasnacht im Kursaal

Identitätsbildend. Für die Bevölkerung übernimmt der Kursaal schon früh eine wichtige Funktion als Vereinslokal. Dies lässt sich am Beispiel Fasnacht zeigen. Der Kursaal wird stets üppig geschmückt für den jährlichen Kostümball.

FC MABA: Zwischen den 1970er- und Ende der 1990er-Jahren gehört der Maskenball des Fussballclubs Baden, der FC MABA, zu den wichtigen Anlässen während der Narrenzeit. Nach dem Umbau der 1980er-Jahren wird hierfür sogar das ganze Stadtcasino geschmückt.

Kinderball: Zum Fasnachtsprogramm gehört auch der Kinderball mit Kostümprämierung im Saal, organisiert durch die Spanischbrödlizunft Baden.

 

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